- Murimed
- Akademie
- Schnelllernhefte
- Schnelllernhefte print
- MK 002 Pflegedokumentation nach dem Strukturmodell
MK 002 Pflegedokumentation nach dem Strukturmodell (104020)
“ Überbordende Bürokratie und sinnentleertes Kästchenankreuzen sind für die meisten Beschäftigen in der Pflege der Motivationskiller Nr. 1.
(Karl Josef Laumann)
Jahrelang war der ausufernde Zeitaufwand für die Pflegedokumentation bei parallel nicht erkennbarem Nutzen für den Pflegealltag ein Dauerthema. Auf die Kritik von Prüfinstanzen reagierten stationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste sehr häufig mit noch einem Formular und noch einer Checkliste und einem weiteren Protokoll und nicht mit fachlich fundierter Anpassung bestehender Dokumentation. Es bestanden ungeklärte Fragen und teilweise Mythen zum notwendigen Dokumentationsumfang aus haftungs- und vertragsrechtlicher Sicht. Die Zeit, welche für die Dokumentation benötigt wurde, fehlte im Endeffekt anschließend bei der eigentlichen Pflege der Menschen. Dabei ist es in Anbetracht der demografischen Entwicklung und damit verbundener Zunahme pflegebedürftiger Menschen und einem besorgniserregenden Mangel an Pflegefach- und Pflegehilfskräften dringend notwendig, möglichst viel Zeit in die eigentliche Versorgung der pflegebedürftigen Menschen zu investieren und möglichst wenig Zeit mit überflüssiger Bürokratie zu füllen. (Beikirch/Nolting et al. 2017: 19)Bereits Mitte 1990 gab es die ersten finanziell geförderten Modellprojekte zur Entwicklung und Erprobung vereinfachter Dokumentation. Diese Projekte waren unter einander nicht abgestimmt und so konnten sich die teilweise sehr guten Ergebnisse und Erfahrungen nicht durchsetzen. Um eine wirkliche Veränderung zu bewirken, brauchte es eine massive bundesgesteuerte Intervention. Es bestand ein breiter Konsens darüber, dass die Pflegedokumentation auch in Folge des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes (2008) ein überbordendes Ausmaß im Pflegealltag angenommen hatte. Pflegeeinrichtungen und Prüfinstanzen standen sich bezüglich „angemessener“ Dokumentation unversöhnlich gegenüber und misstrauten einander. 2011 wurde vom Gesundheitsminister die unabhängige Ombudsfrau Elisabeth Beikirch zur Entbürokratisierung der Pflege bestellt. Ihr Auftrag war es, im Rahmen der Entbürokratisierung der Pflege die Pflegedokumentation in den Mittelpunkt zu stellen. (Beikirch/Nolting et al. 20-23)
Gemeinsam mit Vertretern aus Praxis, Pflegewissenschaft, Prüfinstanzen der Länder und des Bundes und privaten Verbänden wurde als Lösung auf bestehende Probleme das Strukturmodell entwickelt, um folgende Ziele zu erfüllen:
-
Verständigung auf eine Grundstruktur der Pflegedokumentation, die fachlichen und rechtlichen Aspekten standhält und von allen zentralen Akteuren akzeptiert wird
-
Zeitersparnis und Praxistauglichkeit ohne Vernachlässigung fachlicher Standards
-
Kompatibilität mit der neuen Begutachtungsrichtline
-
Aufhebung des Eindrucks nur für Prüfinstanzen zu dokumentieren und Stopp einer „angstgetriebenen“ Dokumentation (was nicht dokumentiert ist, ist nicht geschehen)
-
Stärkung der fachlichen Kompetenz der Pflegenden (Beikirch/Nolting et al. 2017: 29-30)
Das Strukturmodell greift auf erprobtes wissenschaftliches und juristisches Fachwissen zurück und ist somit inhaltlich nichts wirklich Neues. Es verschlankt aber, durch die Abkehr von schematischen Routinen bei der Risikoeinschätzung und Evaluation, die Pflegedokumentation erheblich, in dem sie sich auf die Verlaufsbeobachtung konzentriert und spart wirklich Zeit. (Beikirch/Nolting et al. 2017: 30)
Nach umfassenden Praxistests wurde das Strukturmodell 2015 bundesweit eingeführt. Seit diesem Zeitpunkt begleitet das Projektbüro EinSTEP (Einführung des Strukturmodells zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation) die Umsetzung in die Praxis. Mit dem Strukturmodell wird der Dokumentationsaufwand erheblich reduziert, ohne fachliche Qualitätsstandards zu vernachlässigen oder haftungsrechtliche Risiken aufzuwerfen. Zahlreiche Einrichtungen der ambulanten und stationären Pflege ebenso wie Kurzzeitpflegeeinrichtungen und Tagespflegen haben sich als bereits ihre Dokumentation auf das Strukturmodell umgestellt und sehr positive Erfahrungen gemacht. In diesem Lernheft wird das Konzept der Pflegedokumentation nach dem Strukturmodell mit den vier Kernelementen Strukturierte Informationssammlung (SIS®), individueller Maßnahmenplan, Berichteblatt und Evaluation erläutert. Dabei werden Zusammenhänge, Herausforderungen bei der Umsetzung, Vorteile und Erleichterungen sowie Unterschiede gegenüber den bereits bestehenden Dokumentationssystemen herausgearbeitet, um ein grundlegendes Verständnis für das Konzept zu schaffen.
Zum Lernheft erhalten Sie ein Testat mit jeweils 10 Multiple-Choice-Fragen. Nach dem erfolgreichen Bestehen des Testats, erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung mit vier Weiterbildungspunkten / 4 Unterrichtseinheiten. Sollte es nicht beim ersten Mal klappen, können Sie das Testat wiederholen.
Wir wünschen viel Erfolg!
zzgl. Bearbeitungsgebühr in Höhe von 5,90 € zzgl. 19 % MwSt. für die Prüfung des Testats und Ausstellung
der Teilnahmebescheinigung durch die murimed akademie. (4 UE / 4 Fortbildungspunkte)
„Aufgrund der Lichtverhältnisse bei der Produktfotografie und unterschiedlichen Bildschirmeinstellungen
kann es dazu kommen, dass die Farbe des Produktes nicht authentisch wiedergegeben wird“
2 Lernziele. 3
3 Grundlagen des Strukturmodells 4
4 Vier Elemente der Pflegedokumentation. 5
5 Strukturierte Informationssammlung SIS®. 8
4.1 Aufbau. 9
5.1.1 Feld A: allgemeine Informationen. 10
5.1.2 Feld B: Eigenwahrnehmung der pflegebedürftigen Person. 11
5.1.3 Feld C 1: fachliche Einschätzung der Pflegefachkraft 12
5.1.4 Feld C 2: Risikomatrix. 18
5.2 Prinzipien der Anwendung. 22
5.3 SIS® und Begutachtungsrichtlinie. 23
6 Maßnahmenplan. 24
6.1 Prinzipien. 25
6.2 Möglichkeiten der Strukturierung. 26
6.3 Verfahrensanleitungen. 28
7 Berichteblatt 28
8 Einzelleistungsnachweise. 30
9 Evaluation. 31
10 Zusammenfassung. 33
Literaturverzeichnis
[TAB:Hinweise]* Versandverpackungen unterliegen dem neusten Verpackungsgesetz.
Registrierungsnummer lautet: DE5167461358487-V